Mittwoch, 28. August 2013

Rudolf Stingel im Palazzo Grassi


 
Der südtiroler Künstler Rudolf Stingel (geb. 1956) hat gerade parallel zur Biennale in Venedig seine bisher größte Einzelausstellung in Europa im Palazzo Grassi. Der mächtige Palast gehört dem französischen Kunstsammler Francois Pinault, dessen Privatsammlung das ganze Jahr über in der Punta della Dogana zu besichtigen ist. Rudolf Stingels site-specific Installation erstreckt sich über den gesamten Palazzo mit drei Stockwerken. Dabei wurden der Boden und alle Wände auf insgesamt über 5.000qm mit einer abgetretenen und verpixelten Reproduktion eines Orientteppichmusters überzogen. An den Teppichwänden hängen vereinzelt und meist sehr klein, abstrakte Ölgemälde in Grau- und Silbertönen und Bildnisse Heiliger, gemalt nach schwarz-weiß Fotografievorlagen hochmittelalterlicher Skulpturen. Sehr präsent in Format und Wirkung ist dazwischen das Portrait von Stingels Freund, dem 2012 überraschend verstorbenen Franz West.
Es gibt also keine weißen Wände, sondern umgekehrt, viel orientalisches Muster unter monochromen Malereien, alle o. T., die sich zum Teil in der Farbigkeit und Struktur des Teppichs verlieren aber manchmal auch gerade dadurch hervortreten und vor den Wänden zu schweben scheinen.
 

 
 
Palazzo Grassi, Venedig

07.04. – 31.12.2013

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen