Freitag, 29. März 2013

Let's get ready for the Rave-Saison!!




 
Liebe Freunde, bald gehts wieder los! Auch wenn wir bei den aktuellen, winterlichen Graden nicht daran denken können, müssen wir uns einfach warme und bunte Gedanken machen! Die Open-Air-Party-Rave-Szene beginnt bald wieder! Schon Ende April finden Festivals wie das Holy One Color (27.04.2013) und das Isle of Summer (27.04.2013) statt!
Und im Mai starten dann endlich wieder die überaus beliebten Veranstaltungen des Rave Autonomica, hier der erste wieder am 11.Mai im Kesselhaus!
Also freut euch auf die Saison und überlegt euch schon mal ein paar coole Outfits. Als kleiner Tipp: Neon oder Hippie-Style geht immer!! See you there!

Eure Steph

Montag, 25. März 2013

A lot to feel about Sarah Schönfeld


 
 
Die Künstlerin Sarah Schönfeld (*1979) hat an der UdK Berlin studiert und arbeitet heute in ihrem Studio in Berlin-Kreuzberg. Ihre Photographien beschäftigen sich stark mit ihrer eigenen Biographie und darin verknüpft, mit der deutschen Geschichte. In ihrer Arbeit Wende Gelände hat sie Orte ihrer Kindheit in der ehemaligen DDR aufgesucht und in ihrem Zustand, 15 Jahre nach dem Mauerfall, festgehalten. Die Photographien zeigen diese menschenverlassenen Räume oder deren Überreste in ihrem Verfall.
Ein Großvater war jüdischer Abstammung, der andere war in der Wehrmacht aktiv. Dessen Erlebnisse und Eindrücke versucht sie in einer weiteren Arbeit nachzuempfinden. Dazu begleitete sie eine amerikanische Re-Enactment Gruppe bei nachgespielten 2. Weltkriegsszenarien und dokumentierte dies mit verschiedenen, alten Kameras. In ihren Bildern will sie seine Geschichte erzählen. Soldaten sitzen neben ihren Zelten im Schatten der Mittagssonne unter einem hohen, alten Baum dessen lange Äste malerisch in die Photographie hineinhängen und dabei über die Hälfte des Bildraumes einnehmen - die Aufnahme wirkt zeitlos und ruhig und ästhetisiert eigentlich den Zusammenhang des Dargestellten. Aber man kann sich vorstellen, dass ein tatsächlicher Schnappschuss im Lager der Soldaten sehr ähnlich ausgesehen hätte.
Letztes Jahr waren ihre Werke in der Ausstellung Lost Places. Orte der Photographie in der Hamburger Kunsthalle u.a. neben Thomas Struth und Candida Höfer zu sehen. Aktuell präsentiert die Galerie FELDBUSCHWIESNER in Berlin Sarah Schönfelds neue Serie All You Can Feel erstmals in einer umfangreichen Einzelausstellung. Die Photographien zeigen abstrakte bis kristalline Formen in unterschiedlich starker Farbigkeit. Der Entstehungsprozess erinnert eher an Laborarbeit: Drogensubstanzen wie Speed oder mdma wurden in variablen Mengen, in unterschiedlichen Versuchen in Wasser oder Alkohol aufgelöst und auf die Oberfläche der Negative getropft. Dabei reagiert nach einiger Zeit die Drogenflüssigkeit mit dem Material des Negativs, welches Silber enthält und lässt je nach chemischer Verbindung unglaubliche Strukturen und Farben bis hin zu Kristallen auf der Oberfläche entstehen. Dahinter steht selbstverständlich auch eine Theorie: Je nach Wirkung der Droge auf die Gehirnfunktionen soll eben derselbe Effekt auf den Photographien abstrakt sichtbar sein. Eine aufputschende Droge reagiert mit dem Negativ und hinterlässt also extremere Strukturen, als eine Droge mit entspannender Wirkung. In jedem Fall bilden sich faszinierende Effekte, die nur schwer mit etwas anderem vergleichbar sind. Anregung für diese Arbeiten fand die Künstlerin während ihrer langjährigen Nebentätigkeit im Berliner Club Berghain. Ebenso waren es aber auch wieder persönliche Beobachtungen und Erlebnisse, die ihr Interesse an der Wirkung von Medikamenten oder Drogen auf die menschliche Persönlichkeit und Psyche weckten.
Sarah Schönfeld ist eine hochtalentierte Künstlerin, die sehr ästhetische und gehaltvolle Photographien schafft. Als nächstes werden ihre Arbeiten im Künstlerhaus Bethanien vom 24.5.2013 – 16.6. 2013 ausgestellt sein.
 

Mittwoch, 13. März 2013

Mit Leidenschaft für die Kunst



Das ist das Motto der zehnten Ausgabe der art KARLSRUHE, internationale Messe für Kunst der Klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst. Vertreten sind um die 220 Galerien aus 13 Ländern auf 35.000 qm Ausstellungsfläche. Die Besucherzahlen überstiegen wie so oft das Vorjahr: Mit 50.000 Besuchern an fünf Messetagen ist die art KARLSRUHE die größte Messe Deutschlands –auch kommerziell gesehen. Das diesjährige Motto steht passend für das dort anzutreffende Publikum, denn bei solch hohen Besucherzahlen sind selbstverständlich nicht nur Sammler zu finden, sondern oftmals Einsteiger, die nicht gleich Millionenbeträge investieren wollen. Überhaupt ist die art KARLSRUHE eher eine Messe mit solidem Angebot für Sammler als eine Messe für risikofreudige Investoren. Der Frankfurter Kunsthändler Achim Hagemeier schätzt vor allem das sehr interessierte Publikum, wie es noch meist in den 80er und 90er Jahren anzutreffen war. An dem sehr stilvollen Stand findet man eine Auswahl an Kunst der Klassischen Moderne wie Emil Nolde und George Grosz neben Alex Katz. Die angenehm kommunikative und kontaktreiche Atmosphäre werden auch im nächsten Jahr für den Kunsthändler ein Grund zur Teilnahme sein.

Geographisch liegt der Standort Karlsruhe besonders günstig um Publikum aus ganz Süddeutschland anzulocken und interessanterweise auch zwischen Basel und Köln, wo in den kommenden Monaten die großen, tonangebende Kunstmessen stattfinden werden. Der Galerist Edward Karl Schrade (*1941) ist Gründungsvater und bis heute der Kurator der art KARLSRUHE. Der gelernte Modellschreiner verlor als 19-Jähriger bei einem Motorradunfall seine rechte Hand, wodurch er gezwungen war dieses Handwerk aufzugeben. Im Jahr 1971 begann er seine Tätigkeit als Ausstellungsmacher eher nebenbei, indem er in einem Seitenraum der Reutlinger Sparkasse, für die er damals arbeitete, Kunst ausstellte. Nach ersten Galerien in Kißlegg und Lindau zog er nach Schloss Mochental an der Donau, wo er bis heute auf 2.500 qm Ausstellungsfläche Kunst der Klassischen Moderne und Gegenwartskunst zeigt. Dazu gibt es seit 1999 eine zweite Galerie in Karlsruhe.

Traditioneller Weise wird im Rahmen der art KARLSRUHE der Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift an Künstler verliehen, die sich durch kritische Betrachtungsweisen der Kunst hervorgetan haben, welcher dieses Jahr an den französischen Zeichner, Maler, Bildhauer und Performancekünstler Guillaume Bruère ging. Der mit 15.000 Euro dotierte art KARLSRUHE-Preis ging an den Stuttgarter Künstler Claude Wall und seinen Mannheimer Galeristen Angelo Falzone. Die Österreicher Galeristin und Sammlerin Marita Ruiter, die in Luxemburg die Galerie Clairefontaine betreibt, präsentiert in der Sonderausstellung der Messe Fotografien von Gisèle Freund. Sehr beachtenswert, da Fotografie bislang auf der art KARLSRUHE als unterrepräsentiert galt. Die promovierte Soziologin Gisèle Freund (1908-2000) war eine der ersten, die die Farbfotografie gezielt für Portraits einsetzte. Besonders hervorzuheben sind die vielen Bilder Intellektueller wie James Joyce, Virginia Woolf, Walter Benjamin, Henri Matisse oder Jean-Paul Sartre. Ihre Fotografien wirken schnappschusshaft obwohl sie meist inszeniert sind und zeigen das Wesentliche der dargestellten Person auf bemerkenswerte Weise, ob in Farbe oder noch in Schwarz-Weiß.

Es ist legitim zu kritisieren, dass das Angebot an zeitgenössischer Kunst noch leicht hinter dem der Klassischen Moderne ansteht. Ebenso bleiben viele große und namenhafte Galerien dieser Branche der art KARLSRUHE noch fern. Das mag daran liegen, dass im nächsten Monat die art Cologne stattfindet, welche die älteste Kunstmesse Deutschlands ist und international sehr hohen Bekanntheitsgrad hat. Für diese sind aber auch die Teilnahmebedingungen zu beachten: Voraussetzung für die Galerien sind mindestens vier wechselnde Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst pro Jahr. Das schließt reine Kunsthändler ohne dauerhaft geöffnete Räumlichkeiten im Vorfeld aus, diese sind aber in Karlsruhe anzutreffen und sorgen für interessante und positife Abwechslung. Wert auf eine attraktive Gestaltung ihres Messestandes legen wohl alle Teilnehmer aber so bietet die art KARLSRUHE auch solchen Kunsthändlern eine Möglichkeit der öffentlichen Präsentation.