Seit 2009 gibt es die Stroke Art Fair
in München und präsentiert seitdem einmal im Jahr junge Urban Art: Gezeigt wird
sie in all ihren Facetten wie Low Bow, Neo Pop Surrealismus, Graffiti, Comic
Art, Skateboard Art und Street Art. Für diese Kunstrichtungen hat sich eine
eigene kleine Galerienszene entwickelt und dieses Jahr sind insgesamt 37
Galerien u.a. aus Kalifornien und Neuseeland vertreten. Entgegen den üblichen
Messeregelungen, werden auch Galerien in das Programm aufgenommen und
unterstützt, die sich die normalen Standkosten eigentlich nicht selber
finanzieren können. Das Ziel der Initiatoren Marco Schwalbe und Raiko Schwalbe
ist sogar, die Teilnahmegebühren eines Tages ganz über Sponsorengelder laufen
zu lassen. Nicht nur darin unterscheidet sich die Messe von gewohnten Markteigenschaften.
Urban Art will anders sein und bekennendermaßen will sich die Stroke Art Fair
vom Kunstmarkt der „Reichen und Schönen“ abgrenzen und für jedermann da sein.
Zumindest preislich folgen sie diesem Motto mit erschwinglicher Kunst, gleich
zum mitnehmen. Mit Glück kann man als Besucher den Schaffensprozess auch ganz
nah und unmittelbar erleben und den Künstlern direkt zusehen. Über weite Teile
ist die gezeigte Kunst aber inhaltlich genauso flach wie die Wände auf die sie
normalerweise gemalt oder gesprayt ist. Einfach zugängliche und verständliche
Motive aus dem Alltag, meist sehr farbenfroh umgesetzt, ohne dass viel weiteres
Nachfragen nötig ist. Die präsentierten Kunstwerke reflektieren den Zeitgeist
vieler junger Menschen in Hipstertum und mit Augenzwinkern. Es ist aber doch
gerade das Nachfragen und vielmehr noch das Hinterfragen, was einem in Erinnerung
bleibt und das Gefühl, das man dabei gehabt hat. Auch der Entdeckungseffekt der
Street Art im urbanen Kontext, Kunst um die nächste Ecke, Kunst auf der
nächsten Hauswand zu sehen, fällt auf einer Messe leider aus. Eine
Schwierigkeit, die bei der Inszenierung von Urban Art entsteht und wohl den
Künstlern wie auch den Betrachtern klar sein sollte.
Stroke Art Fair 1.-5. Mai 2013,
Praterinsel München.
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