Die
Pinakothek der Moderne muss für einige Monate wegen Rissen in der Rotunde
schließen, als Ersatz dient aber kein anderes Museum, sondern die Schaustelle.
Ihre Eröffnung gibt erneut Anlass sich mit den Möglichkeiten des Ausstellens
und des Ausstellungsraums zu beschäftigen. Der Name sei ein Worthybrid aus
„Schaulager“ und „Baustelle“, es soll ein flexibler Ort sein, eine Art
provisorische Haltestelle, an der neue Ideen diskutiert werden. Ein Provisorium
indem sich die vier Museen der Pinakothek der Moderne (Architektur, Moderne
Kunst, Graphik, Design) gemeinsam auf nun kleinerem Raum weiterentwickeln,
gegenseitig befruchten und sich fragen, wie wohl das Museum der Zukunft
aussehen könnte? Dieses offene Ausstellungsforum zeigt bis September
experimentelle und spontane Projekte, besonders das Prozesshafte soll betont
werden, um ein junges Publikum zu Partizipation anzuregen. Interessanterweise
war im Zusammenhang mit der Schaustelle zu lesen, die Initiatoren wollten eine Black Box anstatt
eines White Cube. Fraglich ob eine klare Trennung der beiden so möglich ist
oder ob man sich hier nicht vielmehr in der Mitte trifft und den Hybridgedanken
nochmal aufgreift. Der Kontext, also die Umgebung wäre in diesem Fall der
recyclebare Übergangsbau nach Entwürfen von Jürgen Mayer H., eine
Baugerüstkonstruktion mit einem 265qm großen Ausstellungsraum und zwei auf 6m
und 17m Höhe gelegene Plattformen innerhalb der offenen Rasterstruktur. Der
gesamte Bau kann rückstandsfrei wieder demontiert werden. In wie weit sich die
Eigenschaften dieser flexiblen Architektur auch inhaltlich zeigen, sowie auch das
Motto – Die Schaustelle erstellt sich selber - wird man sehen. Aber Black Box
soll wohl auf den experimentellen Charakter und den transdisziplinären
Austausch verweisen, der als ganz neue Chance begriffen wird, neben den
gewöhnlichen Räumen der PdM, einem White Cube par excellence. Dabei setzt sich
die Schaustelle mit Wiederverwertbarkeit, Mobilität, Transparenz, Verflechtung
mit dem Stadtraum und Sensualität künstlerisch auseinander – Themen, die sich
auch aus ihrem Wesen selbst ableiten lassen.
Das
klingt vielversprechend und lässt gespannt sein auf einen experimentellen
Kunstsommer im Münchner Museumsareal...
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